2020 kommt der Weltgebetstag aus dem südafrikanischen Land Simbabwe

„Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“

Diese Aufforderung, sein Leben „in die Hand zu nehmen“ und sich „auf eigene Füße zu stellen“, haben die Frauen aus Simbabwe für den Weltgebetstag 2020 bewusst vor dem Hintergrund ihrer gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Situation gewählt. In dem Bibeltext aus Johannes 5 sagt Jesus diese Worte zu einem Kranken, doch in ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst verdeutlichen uns die Frauen: Diese Aufforderung gilt allen, wir sollen Mut haben, die Perspektive zu wechseln und die Initiative zu ergreifen, Gott eröffnet uns damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.

Die Frauen des Weltgebetstagskomitees aus Simbabwe wissen, wovon sie sprechen: seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Robert Mugabe, der ein repressives Herrschaftssystem errichtete, kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Simbabwe, die gegenwärtig durch einen Kompromiss mit den Militärs zurückgegangen sind. Aber noch immer fließen die Einnahmen aus den Diamantminen in die Taschen der Generäle und Ologarchen statt in den Staatshaushalt, kämpft das Land mit hoher Inflationsrate, überteuerten Lebensmitteln, Arbeitslosigkeit, Abwanderung junger und tüchtiger Menschen - Wirtschaftsreformen sind dringend erforderlich.

Die Frauen in Simbabwe sehen sich als die Bewahrerinnen der Tradition, die die Familie zusammenhalten und sich um Kinder, Alte und Kranke und oft genug auch um den Lebensunterhalt für die Familie kümmern.Trotz der verfassungsmäßig verbürgten Gleichberechtigung sind sie tatsächlich jedoch in vielfacher Hinsicht benachteiligt. Die traditionell patriarchalischen Strukturen auf dem Land, wo der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt, lassen den Frauen wenig eigenständige Entwicklungsmöglichkeiten, es gibt immer noch Zwangsverheiratungen von Mädchen, und nach dem Tod des Mannes werden Frauen vielfach von dessen Familie ohne Erbansprüche vertrieben.

Der Weltgebetstag will mit den Kollekten- und Spendeneinnahmen u.a. eine Frauenstiftung in Simbabwe unterstützen, die eine von Frauen getragene Entwicklung auf dem Land fördert und sich für eine Konfliktlösung durch Moderation einsetzt – mit Erfolg: da, wo sich die Stiftung engagiert, geht häusliche Gewalt zurück und lehnen immer mehr Eltern die Frühverheiratung von Mädchen ab.

In diesem Jahr findet der Weltgebetstag am 06. März statt.

Der Bezirksverband der Ev. Frauenhilfe lädt ein, in mehreren Werkstätten das Weltgebetstagsland kennen zu lernen – die Geschichte, die politische Situation, die Kultur, die Religion – aber vor allem natürlich die Situation der Frauen in Simbabwe. Wie immer erhalten Sie darüberhinaus vielfältige Anregungen für die Gestaltung Ihrer eigenen Veranstaltungen und Gottesdienste und lernen einige der neuen Lieder kennen:

Vorbereitungswerkstätten im Januar:

10.01. 2020, 15.00 – 18.00 Uhr
Gemeindehaus der Epiphanias-Kirche, Kärntnerstr. 23-25, 48145 Münster

17.01.2020, 15.00 – 18.00 Uhr
Gemeindehaus der Epiphanias-Kirche, Kärntnerstr. 23-25, 48145 Münster

20.01.2020, 14.00 – 19.00 Uhr
Stephanus-Gemeindezentrum, Stephanusweg 7, 59348 Lüdinghausen

23.01.2020, 14.00 – 19.00 Uhr
Marienstift Dülmen, Mühlenweg 38, 48249 Dülmen

30.01.2020, 15.00 – 21.00 Uhr
Landvolkshochschule Freckenhorst, Am Hagen 1, 48231 Warendorf