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Bezirksverband der Ev. Frauenhilfe im Kirchenkreis Münster e.V.

Astrid Lindgren "Nicht überall ist Bullerbü – Astrid, Pippi und der Weltfriede"

Erstellt am 11.02.2023

„Wer stark ist, muss auch gut sein!“

Diese Worte legt die wohl berühmteste Kinderbuchautorin Schwedens, Astrid Lindgren, ihrer Figur Pippi Langstrumpf in den Mund. Lindgrens Kinderbücher, wie die Pippi Langstrumpf Bücher, Ronja Räubertochter, Karlsson vom Dach, Madita u.a. haben viele Generationen von Kinderherzen erfreut, setzen sich aber auch mit sozialer Verantwortung, gewaltfreier Erziehung und dem Recht der Kinder auf eine glückliche Kindheit auseinander.

Weniger bekannt sind Lindgrens Veröffentlichungen zu sozialkritischen Themen, Utopien einer gewaltfreien Welt, Friedens- und Umweltthemen. Das literarische Werk von Astrid Lindgren inklusive Tagebücher und Briefen füllt viele Regalmeter, zu viel, um dies an einem Tag erschöpfend behandeln zu können. Claudia Montanus, Bildungsreferentin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, hat sich intensiv mit Leben und Werk der Schriftstellerin und Aktivistin beschäftigt und eine Auswahl für den Studientag im Frühjahr der Evangelischen Frauenhilfe im Kirchenkreis Münster zusammengestellt.

Astrid Lindgren war eine bewundernswerte Frau, darüber waren sich die rund 30 Teilnehmerinnen einig. Einen Tag lang befassten sich die Frauen unter der kompetenten Leitung von Montanus mit der außergewöhnlichen Persönlichkeit Astrid Lindgren – von der alleinerziehenden Mutter in den späten 1920er Jahren bis zur erfolgreichen Kinderbuchautorin und politisch engagierten Bürgerin.

Der Gemeindesaal der Ev. Friedens-Kirchengemeinde in Münster bot einen angemessenen Rahmen für den sowohl interessanten als auch unterhaltsamen Studientag. Neben einer Andacht zu Beginn, Vorträgen von Frau Montanus und Kleingruppenarbeit, z.B. zu Eigenschaften von Pippi Langstrumpf (vgl. Foto) hatten die Frauen genug Gelegenheiten, sich über ihre Erinnerungen und Assoziationen mit den Geschichten von Astrid Lindgren auszutauschen. Gesungen wurde auch, „Hej Pippi Langstrumpf, tralahe, tralahe, tralahopsassa ...“ durfte natürlich nicht fehlen.

1978 wurde Astrid Lindgren der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Fast wäre sie bei der Verleihung nicht angereist, weil es Kontroversen wegen ihrer Rede gab. Unter dem Titel „Niemals Gewalt“ setzt sie sich für gewaltfreie Erziehung von Kindern ein, damals noch keineswegs selbstverständlich. Den Teilnehmerinnen fiel es nicht leicht, sich hineinzuversetzen in die Widerstände gegen Lindgrens Positionen, weder zu den Rechten von Kindern als auch von Frauen. Claudia Montanus stellte das Buch zur Rede „Niemals Gewalt“ vor und las daraus zum Abschluss noch ihr Lieblingszitat aus einem Interview Astrid Lindgrens vor:

„Wenn Pippi übrigens jemals eine Funktion gehabt hat, außer zu unterhalten, dann war es die zu zeigen, dass man Macht haben kann und sie nicht missbraucht. Und das ist wohl das Schwerste, was es im Leben gibt.“

Dem war nichts hinzuzufügen, außer: Blumen für Claudia Montanus!

Kontakt

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Gudrun Schlaphorst
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